19. April 2024

Führungen für alle, die an der Geschichte der Stadt interessiert sind

Einmal im Monat organisiert unser Verein Führungen (in Litauisch) für die Einwohner und Gäste der Stadt, um sie mit der Geschichte von Klaipeda, dem alten Memel,  bekannt zu machen. Das Angebot ist aus Anlass des 30-jährigen Jubiläums des Vereins entstanden und ist Teil der Deutschen Kulturtage, die zum Teil vom Minderheiten Kulturzentrum unterstützt werden.

Am 21. März fingen wir mit unserem Spaziergang am alten Markt (Friedrichsmarkt) an und gingen bis zum Theater. Unterwegs erfuhren die an der Geschichte der Stadt Interessierten über die Friedrichsstadt, die jüdische Gemeinde in Memel, die Marktstraße und den Theaterplatz. Der Spaziergang dauerte  1,5 Stunden und endete am Simon-Dach-Brunnen.

Am 16. April setzten wir unseren Spaziergang fort. Vom Theaterplatz aus gingen wir über die ehemalige Karlsbrücke in die Neustadt. Die Teilnehmer erfuhren über die Simon Dach Schule, die Baptistenkirche, das Luisengymnasium, das Hotel Viktoria, den Siebert-Verlag. Die Führung endete am Rathaus.

Am 16. Mai gab es wieder eine Führung und manche Gäste waren schon zum dritten Mal dabei. Der Treffpunkt war diesmal am Rathaus. Am anderen Flussufer waren die alten Speicher und das Haus Robert Meyerhofer gut zu sehen. Darüber wurde den Gästen ausführlich erzählt. Vom Rathaus gingen wir dem Fluss Dange entlang und sprachen über die Börse, die nach dem Zweiten Weltkrieg als schwer beschädigt abgetragen wurde, die Börsenbrücke , die Infosäule und das Bogen-Denkmal, das 2003 feierlich enthüllt wurde. Unsere Blicke wanderten wieder auf die andere Seite von Dange, zur alten Sparkasse, dem Segelschiff und dem ehemaligen Heringlager, heute – tolle Appartements. Dann überquerte die Gruppe die Grünanlage und bog in die Lindenstraße ein. An der alten Post sprachen wir nicht nur über das Gebäude, das Glockenspiel in seinem Turm, sondern auch über das Jahr 1807 und die Familie Argelander, der das Grundstück damals gehörte.  Der berühmte Astronomie Professor Friedrich Wilhelm Argelander ist vor 220 Jahren zur Welt in Memel gekommen und heute leider hier  in die Vergessenheit geraten.  Man kann sich zumindest über die Gedenktafel ihm zu Ehren noch freuen. Die Geschichte des Hauses, in dem das  Uhrenmuseum eingerichtet ist, ist auch interessant und noch spannenden ist die Geschichte des benachbarten Gebäudes der Luminor Bank.

Die Blicke richteten sich auch auf die andere Straßenseite , zum Denkmal Georg Sauerweins und der tollen ehemaligen Sparkasse.

Für den Tag reichte es an Informationen und Emotionen. Einige Gäste hörten vieles zum ersten Mal und freuten sich ausdrücklich über die gebotene Gelegenheit, Interessantes über die spannende, komplizierte und manchmal sogar schmerzhafte Stadtgeschichte erfahren zu können. Nach so viel Begeisterung werden wir bestimmt unser Angebot weiter verbreiten und andere Routen mit  den Interessierten zu erkunden. Der nächste Spaziergang ist am 11. Juni geplant